Warum ich Wandervogel bin...

Reichtum, Besitz, letztlich seinen Arbeitsplatz, alles kann man verlieren, die Erlebnisse  jedoch, die Eindrücke aus anderen Ländern und Kulturen, die Erfahrung und Selbstsicherheit, die man gewinnt, wenn man auf Fahrt ist, dabei stets neuen Situationen gegenübersteht und Abenteuer erlebt, die kann man nie mehr verlieren. Die bleiben ein Schatz, von dem man immer zehren kann und der später gewiß hilft Momente im Leben zu meistern, an denen andere schier verzweifeln, weil man auf Fahrt ja auch alle Situationen gemeistert hat, auch wenn sie oft so ausweglos erschienen.

Ja, es sind die Erlebnisse, die wir nie gezielt einplanen, wie das z.B. bei irgendwelchen Jugendfreizeit-Zeltlagern oder auch Survivalseminaren geschieht, die sich aber auf Fahrt von ganz alleine ergeben, z.B. wenn man sich in den zerklüfteten Bergen fremder Länder verläuft, weil es dort kein vernünftiges Kartenmaterial gibt und dann das Wasser in den Feldflaschen knapp wird, oder wenn man mit Kanus und Gepäck Flüsse hinabfährt, deren Stromschnellen ganzes Können, Kraft und Durchhaltevermögen abfordern.

Solche Momente machen einen größer und stärker, geben Selbstsicherheit und sind persönlichkeitsbildend!

Doch sind es nicht nur die großen Fahrten, es sind auch die kleinern, die des Wochenends manchmal nur in die Wälder der Umgebung führen.

Es ist die Art, wie wir an Dinge heran und auch wohin wir gehen, aber es ist auch ein Geheimnis, das sich wohl nur denen offenbart, die Gruppe und Fahrt erlebt haben.

Ich bin Wandervogel, weil ich kein Roboter, kein Apparat, kein Massenmensch sein will. Ich bin Wandervogel weil ich weiß, daß zum Menschsein vielmehr gehört, als gut in der Schule und immer modisch schick gekleidet zu sein!

Ich bin kein Abziehbild von irgendetwas, sondern ein Original!

Ich bin Wandervogel weil ich mir nicht nur virtuell etwas vorgaukeln lassen, sondern ganz "real" leben will, mit allem was dazugehört.​

Wandervogel zu sein, heißt Freunde und Kameraden haben, heißt Fahrtenfeuer und Natur erleben  …und immer wieder aufs neue die Bewährung der manchmal recht anstrengenden Fahrtentage, die uns in die Wälder, Berge und Schluchten und in ferner Länder führen.

Wenn ich es den Schulkameraden erzählen würde, sie würden es nicht verstehen, denn man muß es einfach selbst erlebt haben…